=for timestamp Do Feb 8 15:49:17 CET 2007 =head2 145. Hausaufgabe =head3 Exzerpt von B. S. 500f.: Gesetz des radioaktiven Zerfalls =head4 Stochastische Herleitung des Zerfallsgesetzes Die gemessene Impulsrate von radioaktiven Präparaten nimmt mit der Zeit exponentiell ab. Dieses Verhalten kann man stochastisch wie folgt modellieren: Man denkt sich das Präparat aus Teilchen bestehend. Pro Zeiteinheit M<\Delta t> zerfällt jedes dieser Teilchen mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit M<\left(1-p\right)>. Damit kann man einen Term für M, also für die Anzahl der nicht-zerfallenen Teilchen nach Verstreichen der Zeit M, herleiten: =over =item * M =item * M (Erwartungswert der Trefferanzahl bei einer BERNOULLIkette der Länge M und der Trefferwahrscheinlichkeit M

) =item * M =item * M M<\vdots> =item * M =back Die Formel der letzten Zeile kann man umformen zu M. =head4 Charakterisierungsmöglichkeiten Mit einem Zerfallsgesetz M mit entsprechendem Parameter M

kann jeder radioaktive Zerfall (von spontaner Kernfission abgesehen) treffend beschrieben werden. =head5 Halbwertszeit Oft ist es praktischer, nicht M

und M<\Delta t> als Basis zu verwenden, sondern andere charakteristische Größen. So kann man beispielsweise die Überlebenswahrscheinlichkeit M

pro Zeiteinheit M<\Delta t> in eine Halbwertszeit M<\tau> überführen: M ⇔ M ⇔ M<\frac{t}{\Delta t} \operatorname{ld} p = -\frac{t}{\tau};> ⇔ M<\tau = -\underbrace{\frac{1}{\operatorname{ld} p}}_{E 0} \Delta t;> (M<\tau E 0>) =head5 M<1/e>-wertszeit Allgemeiner kann man nicht nur die Halbwertszeit zur Charakterisierung nutzen, sondern auch Zeiten zu anderen Basen. Besonders beliebt ist dabei die M<1/e>-wertszeit: M ⇔ M<\kappa = -\underbrace{\frac{1}{\ln p}}_{E 0} \Delta t;> (M<\kappa E 0>) =head5 Zerfallskonstante Alternatv kann man auch den Kehrwert M<\lambda> der M<1/e>-wertszeit M<\kappa>, M<\lambda = \frac{1}{\kappa}>, zur Beschreibung nutzen: M =head4 Aktivität Über Messungen direkt zugänglich ist nicht die Anzahl der nicht-zerfallenen Teilchen M, sondern lediglich die Impulsrate M, also die Anzahl radioaktiver Zerfälle pro Zeiteinheit. Da mit einem detektierbaren Abstrahlereigniss immer auch genau ein Zerfall verknüpft ist, gibt M einfach die (negative) Änderung der Anzahl nicht-zerfallener Teilchen, M, an: M Analog ist die Situation bei der Entladung eines Kondensators: Direkt messbar ist nur der Entladestrom M, nicht aber die Ladung M des Kondensators. [XXX: Impulsrate ist die Rate, die bspw. in einem Zählrohr gemessen wird -- also nicht die gesamte Anzahl radioaktiver Zerfälle, sondern nur der Anteil, der in die Richtung des Zählrohrs geht (Hüllkugel etc.)] (Benötigte Zeit: 62 min)