0.0.1 ↑ Arbeiterparteien
0.0.1.1 ↑ Entwicklung der Arbeiterpartei in Deutschland
[Anderer Lösungsvorschlag für die Soziale Frage: Lösung von den Arbeitern her ausgehend
"Proletarier aller Länder vereinigt euch"
(Sozialismus/Kommunismus sollte weltumspannend sein, BTW.)
Schrittweise Lockerungen → Möglichmachung von Parteigründungen
Gewerkschaften
Dritte Säule: Konsumgesellschaften (Verbilligung durch Massenbestellungen sollten an die Arbeiter weitergegeben werden; "Unternehmer" sollten keinen großen eigenen Gewinn haben)]
- 1848
Kommunistisches Manifest
- 1863
F. Lasalle [gründet] Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein [ADAV]
[Dessen linker Flügel gründet die Partei in der nächsten Zeile]
- 1869
Bebel/Liebknecht [gründen] Sozialdemokratische Arbeiterpartei [SDAP]
[Einsicht, dass Zusammenarbeit zwischen den Parteien notwendig ist; Fusion zur Partei in der nächsten Zeile]
- 1875
[In] Gotha [Gründung der] Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands [SAP]
- 1878–1890
Sozialistengesetze [u.a. durften die Sozialisten nicht mehr Werbung machen]: Erfolge trotz Verfolgungen
- 1891 (Erfurt)
[Umbenennung der Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands nach] SPD
→ Revisionismus [Anpassung des Programms/der Ziele an Staat (weniger radikal etc.] ([durch] Bernstein1, "Revision" → SPD ist revolutionär, aber keine Revolution machende Partei)
Rosa Luxenburg2: "Aktionismus" [will Revolution]
→ 1917: Spaltung
0.0.1.2 ↑ ["Das Gothaer Programm der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands aus dem Jahre 1875" (B. S. 131, Quelle M3)
Allgemeines Wahlrecht
Gesetzgebung durchs Volk
Errichtung von Produktivgenossenschaften
Zerbrechung des "ehernen Lohngesetzes"3 (wichtig)
Volkswehr statt stehendem Heer
Verbesserungen im Bildungswesen, insbesondere unentgeltliche Bildung
Arbeiterstand soll sich als selbstständige politische Partei konstituieren.
Theoretisches Programm: vor Z. 35;
Politisch-praktisches: ab Z. 35, insbesondere Rechtsprechung durchs Volk, Volkswehr, politische Recht im Sinne des theoretischen Programms
Gründe, wieso die SAP keine Revolutionspartei war:
Durchsetzung des Programms nur mit gesetzlichen Mitteln, nur, was die Verfassung erlaubt
Nur Änderungen am damaligen System, nicht Forderung nach einem neuen System
Wunsch nach starker Vertretung der Partei im Parlament etc.]
Forderungen [nach den programmatischen Vorstellungen]:
Arbeiterstand muss sich als selbstständige politische Partei konstituieren
Forderungen nach allgemeinen, gleichen und direkten Wahlen
Beseitigung des "ehernen Lohngesetzes" [hier auch wieder Mehrwert-Theorie]
Freiwillige, legale Assoziation [Zusammenschluss] der Arbeiter in Produktivgenossenschaften
Forderungen [nach der Praxis, was damals möglich war]:
Verbot von Sonntags- und Kinderarbeit
Schutzgesetze für Leben und Gesundheit der Arbeiter
Progressive Einkommensteuer statt indirekter Steuern
[Grundlage war also Marxismus, aber dann halt obige Einschränkungen; Reform- statt Revolutionspartei]
[Später BTW auch Aufhebung der Sozialistengesetze durch Bismarck (wegen den großen Erfolgen der SPD)]
0.0.1.3 ↑ [Sozialistengesetze (1878–1890)
Kein Wahlkampf
Die Sozialisten durften nur noch gewählt werden (und nichts anderes großes etc. machen).
Trotzdem Wahlerfolge
Bismarck denkt: "Machen wir 'ne Sozialgesetzgebung, um die Sozialisten wegzukriegen" [weil dann würden sie evtl. aufhören, weil sie ja erreicht hätten, was sie wollten (XXX). Bismarck mochte die Sozialisten deswegen nicht so sehr, weil sie ja irgendwie revolutionär etc. waren – die könnten evtl. den schönen Staat wieder kaputt machen]
0.0.1.4 ↑ Staatliche Sozialgesetzgebung
Die Sozialversicherung Bismarcks:
1883: Krankenversicherung
Betroffene: Arbeitnehmer ohne Familienmitglieder
Beitragszahler: \frac{2}{3} Arbeitnehmer, \frac{1}{3} Arbeitgeber
1884: Unfallversicherung
Betroffene: Arbeiter
Beiträge: Arbeitgeber
1889: Invaliditäts- und Altersversicherung (Rente ab 70)
Betroffene: Arbeiter (Familie nicht einbezogen)
Beiträge: \frac{1}{2} Arbeitnehmer, \frac{1}{2} Arbeitgeber
[Aber, da 70 schon ein sehr hohes Alter war, bekamen nur recht wenige die Rente]